GREG ADAMS HAT ANDERES ZIEL
Lions in der Playdown-Runde ohne NHL-Veteran
Franfurt a. M.
Irgendwie konnte man es ahnen, dass die Frankfurt Lions nicht vollständig in die Playdown-Runde gegen die Schwenninger Wild Wings gehen würden. So kommt die Nachricht, dass NHL-Veteran Greg Adams "aus familiären Gründen" am Dienstag Frankfurt gen Kanada verlassen hat, nicht ganz aus heiterem Himmel. Denn um die Motivation dürfte es bei den meisten Eishockeyspielern nicht gut bestellt sein. Die meisten wissen, dass sie keinen Vertrag mehr bekommen. Folglich ist es ihnen auch ziemlich egal, welches Schicksal die Frankfurter erleiden - Hauptsache nicht mehr verletzen.
Oder erst gar kein Risiko eingehen. So wurde schon bei den Lions intern, als die Teilnahme an der Playdown-Runde feststand, gerätselt, ob Spieler schon auf gepackten Koffern sitzen und nur auf eine günstige Gelegenheit warten, einen Flieger zu bekommen. Trainer/ Manager Lance Nethery weist zwar darauf hin, dass alle Verträge bis Ende April laufen. Wer also vorher geht, muss auf mindestens zwei Monatsgehälter verzichten, zuzüglich der Gebühr, die als Kaution für die Wohnungen und Autos einbehalten wird, damit nicht Apartments verwüstet oder gar die Ausstattungen verkauft werden. Das hat schon in der Vergangenheit einige - Robert Reichel, Keith Aldrige, Brent Cullaton - nicht davon abgehalten, bei Nacht und Nebel zu verschwinden.
Ob Adams - der in Scheidung lebende 39-Jährige habe seinen Kindern versprochen, zu einem bestimmten Termin zu Hause zu sein - auch gegangen wäre, wenn die Lions heute in der Playoff-Runde etwa gegen die Kölner Haie hätten antreten müssen, "ist pure Spekulation", so Nethery. Immerhin hat Adams Trainer und Club über die Abreise informiert.
Pech für die Lions, dass Adams zuletzt zu den besten Spielern gehörte. Und heute sind auch noch die Einsätze von Chris Snell (starke Rückenschmerzen) und Robert Francz, der an der neuen Mode-Verletzung "Nackenprobleme" laboriert sowie von Jason Dunham (Grippe) fraglich. kit
Quelle: Frankurter Rundschau vom 12. März 2003